Es war noch nie deine Art einfach herumzusitzen, während die Goblins im Umfeld von Sandspitze ihr Unwesen trieben. Die letzte Erkundungsmission zu der kleinen vorgelagerten Insel ist noch nicht lange her und sie war tatsächlich ein voller Erfolg. Der kleine Druidengoblin hat doch noch viel geplappert. Du und deine Gefährten habt euch zwar ausgemacht, dass ich euch in 3 Tagen im „Rostigen Drachen“ zusammenfindet um eure nächsten Schritte zu planen, doch du wärst kein Goblinbeobachter, wenn du nicht im Vorfeld Erkundungen einholen würdest.
Einen Tag Erholung hast du dir zwar gegönnt doch gleich am darauffolgenden Morgen bist du alleine in Richtung Distelkrone aufgebrochen. Sicherheitshalber hast du dich diesmal über die Westküste der Insel genähert um nicht erneut in wartende Hunde oder vielleicht sogar andere Unholde zu treffen. Dick eingewickelt und vorbereitet um die giftigen Dornen zu bekämpfen hast du dir einen kleinen Pfad geschlagen und den ganzen Tag damit verbracht die Insel zu beobachten.
Tatsächlich herrscht ein reger Betrieb in diesem Nest. Du konntest beobachten wie zwei Goblins mit einem Seil um den Bauch versuchten die Hängebrücke zu reparieren. Zufrieden konntest du sehen wie einer der Mistkerle von einem Tentakel, welches blitzschnell aus dem Wasser schoss, unter die Wasseroberfläche gezogen wurde und für immer verschwand. Der andere Goblin schwamm dafür umso schneller, kletterte sehr geschickt die Steilküste empor und fixierte sein Seil an einem Baum. Seinen triumphierenden Tanz hätte die kleine Bestie sich sparen können… Schnell wurde die, bei eurem letzten Einsatz beschädigte Hängebrücke wieder instand gesetzt.
Der Tagesablauf auf der Distelkrone ist anscheinend gut organisiert. Dieses Verhalten ist tatsächlich sehr unüblich für ein Goblinnest. Weiters konntest du einen großen Hobgoblin beobachten, welcher Kommandos brüllte. Er ließ die Goblins in Reih und Glied antreten und hielt in seiner Hand eine angebissene Salzgurke. Mit einem grimmigen Blick musterte er seine Truppe und deutete immer wieder auf das Gemüse in seiner Hand. Keine zwei Minuten später und die übliche Disziplin der Goblins zeigte sich wieder. Es wurde gelacht, gefurzt und gestänkert. Doch plötzlich wurden die Goblins wieder ruhig als ein besonders geschmückter Goblin, begleitet von einer Goblindame den Vorhof betrat. Den besonderen Goblin hast du noch nie gesehen, doch die Goblinhexe erinnert dich an eine Begegnung vor ein paar Wochen…
Der Hobgoblin brüllte etwas und Goblins machten sich an der nördlichen Bootswinde zu schaffen. Es war für dich unverständlich wie es die Goblins schafften eine leichte Turmballiste aufzutreiben. Anscheinend hatten sie diese aus einem gestrandeten Schiff geklaut und per Boot nach Distelkrone gebracht. Die nächsten Stunden verbrachten die Goblins mit der Installation der Kriegsmaschine auf dem südlichen Turm. Tatsächlich schafften es die kleinen Mistviecher die Balliste auf einer kleinen drehbaren Plattform aufzubauen und auch ein Testschuss wurde abgegeben. Der Pfeil traf mit einem lauten Knall die gegenüberliegende Seite der Küste.
Gegen Abend hörtest du ein Glockenleuten und die Goblins begaben sich in den inneren Teil der Burg. Die Sonne ging unter und es war verdächtig still. Du wolltest gerade heimkehren als du zwei menschliche Gestalten auf dem Turm entdecken konntest. Ein Krieger in Metallrüstung und daneben ein hochgewachsener Mann mit einem Bogen. Dein Blut kochte als du ihn als Tsuto, dem Halbelf aus der Glashütte erkanntest…
Schnell hast du dein provisorisches Lager abgebrochen und dich auf den Weg zurück nach Sandspitze gemacht. Auf dem Weg heimwärts wurdest du das Gefühl nicht los, dass dich irgendetwas auf dem Felsen der Distelkrone bewegte und dich mit seinen gelben Augen beobachtete…
Es liegt an dir, ob du diese wertvolle Information mit deinen Gefährten teilen willst…