Viele Mitglieder unseres Vereins spielen Warhammer 40.000 und einige sind durch dieses System auch überhaupt erst zum Tabletophobby gekommen. Die packende Geschichte von Heldentum, Verrat, verzweifeltem Kampf ums Überleben und unbeschreiblichen Bedrohungen, die in der unendlichen Kälte des Raums auf alles Lebende lauern, packt manche, die diese Erzählungen nachspielen wollen. Einige Freunden des Spiels sind von den Miniaturen und der gewaltigen Vielfalt aus der man wählen kann, angetan und andere lieben wiederum das Erstellen von knackigen oder atmosphärischen Listen.
Der Hauptaugenmerk liegt aber bei allen, die sich mit Warhammer 40.000 auseinandersetzen, eigentlich beim Aspekt des Spielens. Egal, ob es um erzählerische Kampagnen, freundschaftliche Spiele oder wettbewerbsorientierte Turniere geht: Ohne ordentliche Regeln und Armeebaupläne ist eine angenehmes spielerlebnis nicht wirklich möglich und ein wichtiger Teil des Ganzen fehlt.
Dieses Problem hatte die siebente Edition der Spielregeln, die nun erst vor kurzer Zeit von der achten Auflage des Regelwerks abgelöst worden ist. Da an anderer Stelle schon viel dazu gesagt und geschrieben worden ist möchte ich mich hier nur kurz fassen und zusammenfassen, dass Teile der Regeln, aber insbesondere die Codices, also die Armeebücher, und die Armeelistenkomposition abolut im Ungleichgewicht waren. Ein faires und ausbalanciertes Spiel war nahezu unmöglich und man konnte diesem ganzen Spielsystem schon nach kurzer Betrachtung die „Buy to Win“-Grundlage ansehen. Neue Modelle wurden regeltechnisch in abartige Höhen gehoben, sodass man, insbesondere wenn man wettbewerbsorientiert spielen wollte, fast schon gezwungen war, diese zu kaufen. Ich habe nichts gegen gesunde geschäftsmännische Interessen eine Firma, solche Überlegungen gehören natürlich einfach dazu, aber hier gewann ich den Eindruck, dass Games Workshop jede Zurückhaltung abgelegt hatte und treue Spieler und Fans des Systems als naive Melkkühe betrachtete. Dass sich manche dewegen von 40k verabschiedeten, die Miniaturen einmotteten oder sich bei anderen Systemen umschauten, sollte dewegen niemanden überrascht haben. Auch bei uns Wulpertingern gab es keine Turniere im 41. Jahrtausend und nur wenige „private“ Spiele. Eigentlich war diese Situation unendlich schade, da bei allen Spielern sehr viel Zeit und Liebe in den Aufbau ihrer Armeen gegangen war, die aber wegen der mistigen Regeln nicht gespielt wurden.
Nun ist aber eine neue Edition da und sie lobt sich selber als die beste bisher dagewesene Inkarnation von Warhammer 40.000. Viele freuten sich auf diesen Neustart und hofften, dass endlich wieder eine spielbare Version das Licht der Welt erblickt hatte und der lange Dornröschenschlaf des Spielsystems nun endlich ein Ende hätte. Es war also nur logisch, dass sich eine Gruppe von sechs Wulpertingern unter der Leitung von Steve71, einem Veteran der Schlachten des 41. Jahrtausends, der sich auch gleich das neue Startset gekauft hatte, bei BMB-Bodlak in Mödling traf und dort die neue Edition im großen Maßstab testete.
Dieser Artikel ist der Startschuss zu einer Reihe von Berichten, in denen wir auf die Vor- und Nachteile der neuen 8. Edition von Warhammer 40.000 eingehen wollen. Wohin geht die neue Edition und können wir ihr freudig auf diesem Weg folgen? Ich hoffe, dass wir diese Frage in der nächsten Zeit beantworten können. Zum Start gibt es das Video zu unserem ersten Testspiel. Und vorab kann ich eine Sache schon einmal verraten: Wir hatten einen Riesenspaß! =)